Posaunenchorausflug 2014 nach Baerenthal, Frankreich

Dass wir Bläser über die Faschingstage in Baerenthal im Elsass gemeinsam üben, das hat sich mittlerweile herumgesprochen. Dass wir aber im Oktober nach Baerenthal fahren, war für uns alle ein besonderes Erlebnis. Hier in den Nordvogesen haben wir uns sehr wohl gefühlt. Für uns ist das Zentrum schon zu einem Stück Heimat geworden. Wir waren in einem Haus mitten im Wald untergebracht, dem „la Famille“. Es ist ein Teil des Zentrums JFBS, das wir sonst im Februar mit dem Schwarzwaldverband zusammen seit 31 Jahren komplett belegen.

Am Freitag verschafften wir uns zuerst einen Überblick über die Gegend, die wir von unseren Besuchen im Februar eher als graue Landschaft kennen. Dirk Markowitz, unser bewährter Wanderführer hat uns durch grüne Wälder auf den Grand Wintersberg geführt. Dieser ist mit seinen 581 m der höchste Berg dort. Oben konnten wir den 25 m hohen Aussichtsturm besteigen. Eine herrliche Sicht von Niederbronn im Süden bis Bitche im Norden bot sich uns dort. Sogar einige Gebäude von Pirmasens konnten wir sehen. Die Strecke war natürlich für unsere jüngsten Teilnehme Leonie und Amelie Kasun eine größere Herausforderung. So beschlossen wir, am Samstag nach Arzwiller zu fahren, um das dortige Schiffshebewerk z besichtigen. Leider wurde das am 30. September geschlossen, so konnten wir keine Führung bekommen. Wir sind dann dem Rhein-Marne Kanal entlang gelaufen und haben uns eine alte Schleuse angeschaut, die durch das Hebewerk ersetzt wurde. Auf der Rückfahrt hielten wir in dem malerischen Ort La Petite-Pierre. Dort konnten wir über den Marktplatz bummeln und uns die Festung dort anschauen. Für Dirk war das keine echte Herausforderung. So nahm er kurz seine Wanderkarte zur Hand und teilte uns mit, dass er nach Baerenthal wandern wird. Keiner konnte sich vorstellen, am Nachmittag eine Strecke von mehr als 20 km zu laufen, für Dirk erschien dies aber machbar.

Und so war es auch. Kurz vor 20.00 Uhr erschien Dirk pünktlich zum Abendessen. An beiden Abenden wurde natürlich auch noch geprobt. Bewusst spielten wir Stücke, die uns allen Spaß bereiteten. Das Stück „Ballad Song“ von Michael Schütz wurde so zum Ohrwurm.

Am Sonntag war es dann soweit. Gemeinsam gingen wir mit unseren Instrumenten in die Evangelische Dorfkirche und feierten mit der Gemeinde dort das Erntedank Fest. Dies läuft dort etwas anders ab als bei uns. Die Kinder brachten die Gaben während unseres Vorspiels zusammen mit Madame le Pasteur Betty Schaeffer an den Altar. Nach dem zweisprachigen Gottesdienst wurden die zu kleinen Päckchen zusammengestellten Gaben dann an die Gemeinde verkauft. Der Erlös geht an Brot für die Welt. Der Rest geht dann an die “Les Restos du Cœur”, zu Deutsch “die Restaurants des Herzens” eine Organisation ähnlich der „Die Tafeln“. Draußen wurde dann auch noch das wunderschön verzierte Erntedankbrot angeschnitten und verteilt, so konnte jeder ein kleines Stück Brot versuchen.

Kurzerhand nahmen wir nochmals unsere Instrumente zur Hand und spielten im Freien vor der Kirche noch ein paar Loblieder.

Dankbarkeit, das war auch das Thema unserer Andachten. Und zum Danken fanden wir genug. Jeder schrieb seinen Grund in  ein Blütenblatt einer Sonnenblume, die als Bild an der Wand  aufgehängt war.

Nach einem leckeren Mittagessen, das uns unser Küchenteam bereitete ließen es sich einige nicht nehmen, noch eine kleine „Streberprobe“ zu machen. Mir hat das sehr große Freude bereitet, und ich hoffe, dass der Schwung in unserem Spielen noch lange zu hören ist. Sehr schön fand ich auch, dass alle drei jungen Bläser, Florian und Alexander Weule und Moritz Hess mit dabei waren.

Markus und Andrea Blaich