100 Jahre Neckarverband

DSC04291Bericht vom Jubiläumswochenende am 19./20. Oktober 2013 in Stuttgart-Feuerbach

Bei den ersten Überlegungen zum 100. Geburtstag des Neckarverbandes kam Monika und Reinhard Hermann der Gedanke, das Jubiläum zusammen mit dem 150. Geburtstag der EmK-Gemeinde in Feuerbach zu begehen. Schnell waren alle von der Idee begeistert, die traditionell gute Zusammenarbeit von Bläsern und Gemeinde mit einem gemeinsamen Doppel-Jubiläum zu feiern.

Aus diesem Gedanken des Zusammenwirkens entstand die Idee für einen „etwas anderen“ Abend mit einem „Musik-Theater“, das in der Zeit des Kirchengründers John Wesley spielt. Basierend auf dem Buch „Lösegeld für den kleinen Kaminkehrer“ haben Pastor Hartmut Handt und Monika Herrmann ein Theaterstück geschrieben, das die Geschichte einer armen Bergarbeiterfamilie mit sieben Kindern mit der Gründungszeit der EmK in England um 1750 verknüpft. Zusammen mit der von Hartmut Finkbeiner komponierten und arrangierten Musik entstand so „Raus aus dem Kamin“, ein „Theaterstück mit Musik aus dem Leben John Wesleys“.

Bereits in der Ouvertüre läßt der Komponist die Bläser und das Schlagzeug die Probleme der Familie mit hartem Rockrhythmus und Dissonanzen musikalisch aufnehmen. Es folgen Melodiezitate aus Liedern von Charles Wesley, aber die Spannungen und Dissonanzen, die auch die Handlung prägen, dominieren die Musik. Das Ende der Geschichte wird durch Elemente aus dem Spiritual „Joshua fit the battle of Jericho“ durch die Jungbläser angedeutet. Die Zwischenmusiken greifen die Ouvertüre auf und laden mit einem Chorus zum Mitsingen ein. Das Finale greift nochmals die Dramatik der Handlung auf und mündet nach dem guten Ausgang der Geschichte in den Schlusschoral „Mein Mund besinge tausendfach“, der abermals zum Mitsingen einlädt.

Im Vorfeld wurden Theaterstück und die Musik getrennt eingeübt. Es war spannend am Samstag mitzuerleben, wie sich Handlung und Musik zu einer Einheit verbunden haben. Mitwirkende wie auch das Publikum waren von dem „Musik-Theater“ gleichermaßen begeistert. Der Dank am Ende des Abends galt neben allen Mitwirkenden und Mitarbeitern besonders Monika und Reinhard Herrmann, die vieles so gut geplant und organisiert hatten.

 

Nach dem Einladungsblasen vor der Halle stand der Festgottesdienst am Sonntag ganz im Zeichen des Bläserjubiläums, mit viel Musik unterschiedlicher Stilrichtungen und Musikepochen.

Der große Bläserchor, die Jungbläser, der Bläserkreis und die Brass Band des Neckarverbandes wurden von fünf Dirigenten aus drei Generationen dirigiert.

Gespielt wurde Musik von Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Leonard Bernstein, aber auch von Komponisten unserer Zeit, wie John Rutter, Michael Schütz und Jacob de Haan. Besondere Höhepunkte waren das „Concerto d’amore“ von Jacob de Haan (gespielt vom Gesamtchor) und die beiden Stücke der Jungbläser, Auszüge aus den „Piraten der Karibik“ und ein Arrangement von „Highland Cathedral“.

Die Festpredigt hielt die Bischöfin der EmK, Rosemarie Wenner. Pastor Christoph Klaiber hatte uns ein Grußwort des Christlichen Sängerbundes geschickt und unser Stellvertretender Bundesvorsitzender, Klaus Geiger, überbrachte Grüße der großen Posaunenchor-Bläserfamilie aus ganz Deutschland.

Am Ende des Gottesdienstes stand der Dank an alle Beteiligten.

Einen besonderen Dank erhielten die Dirigenten („Unsere Besten“): Matthias Braun (unser Verbandsposaunenwart), Klaus Bertsch (sein Vorgänger), Roland Werner (unser Bundesposaunenwart), sowie unsere „Nachwuchs-Dirigenten“ Benni Dignus und Joris Braun. Ein besonderer Dank galt auch Hermann Waitzmann (Verbandsposaunenwart vor Klaus Bertsch), der für unser Jubiläum eine Bach-Motette mit Choral arrangiert hatte.

Von Seiten der Bläser gab es auch ein herzliches Dankeschön an die Gemeinde Feuerbach, dass wir dieses Jubiläum gemeinsam in der schönen Halle feiern konnten und dass auch für das leibliche Wohl gesorgt wurde.

 

Als Bläserinnen und Bläser im Neckarverband sind wir sehr dankbar, dass uns unser Gott durch diese 100 Jahre geleitet und uns seinen Segen geschenkt hat. Trotz der rückläufigen Zahl von Bläserinnen und Bläser glauben wir fest daran, dass unser Gott uns auch in der Zukunft seinen reichen Segen und eine gute Gemeinschaft schenkt. Wir sind sehr dankbar für alle Menschen, die sich für die Bläserarbeit begeistern lassen, besonders auch für unsere Jungbläser.

  Jürgen Spannagel

 Vielen Dank an Fam. Bertsch und Herrmann, die uns die Bilder zur Verfügung gestellt haben.